FENSTER DETAIL: zuerst Fensteraustausch dann Innendämmung (Fenster haltet die Position)

Beteiligte Gewerke: Fensterbauer, Maler, Maurer, Spengler, Trockenbaumonteur
(Abb.1: Bestand & Vorarbeiten)

Bestand:

  • Das Fenster entspricht nicht den Anforderungen einer luft-, wind- und schlagregendichten Ausführung

Vorarbeiten:

  • Bestehendes Fenster entfernen; Anschlussfuge reinigen; Fensterbänke und Laibungputz entfernen
01

Fensteraustausch

1. Schritt: Fenstertausch:

  • Dämmelemente im Laibungsbereich verkleben
  • Kompriband auf Fensterstock kleben; Fensterstock von innen einschieben und ausrichten; Fensterstock mit Mauerwerk verschrauben
  • Fensterstock luftdicht an den Innenputz anschließen: Anschlussfugen zw. Fensterstock u. Innenwand abdichten; Innenputz im Laibungsbereich vervollständigen; Innenfensterbank montieren
  • Fensterstock winddicht an den Außenputz anschließen: Dichtfolie zwischen Fensterstock und Außenputz verkleben
  • äußere Fensterbank einbauen
Legende
  • 1001 Außenputz
  • 1002 Innenputz
  • 1204 Regenschutzverblechung
  • 420 Dämmkeil
  • 422 Dämmung Außenwand
  • 428 Dämmelement
  • 429 Innendämmung
  • 607 Innere Fensterbank
02

Aufbringen Innendämmung

2. Schritt: Aufbringen Innendämmung:

  • Innenfensterbank entfernen; Putz abschlagen bis zum Dämmkeil; Innendämmung anbringen
  • Fensterstock luftdicht an Innenputz anschließen: Innenfensterbank gegenüber Fensterstock abdichten; Innenputz vervollständigen
Legende
  • 1001 Außenputz
  • 1002 Innenputz
  • 1204 Regenschutzverblechung
  • 420 Dämmkeil
  • 422 Dämmung Außenwand
  • 428 Dämmelement
  • 429 Innendämmung
  • 607 Innere Fensterbank

Materialien

Die Fenster können aus Holz, Aluminium und Kunststoff oder Kombinationen aus diesen Materialien sein. Je schmäler der Rahmen ist, desto energetisch besser ist das Fenster. Die Gründe dafür sind, dass der Rahmen einen schlechteren U-Wert als die Verglasung hat und dass die solaren Gewinne vom Glasanteil abhängen. Im Regelfall ist die Verglasung mit einer 3fach-Wärmeschutz-Verglasung vorgesehen. Um das Wärmeverhalten zu verbessern, werden Beschichtungen der Scheiben und spezielle Gasfüllungen der Scheibenzwischenräume verwendet. In jedem Fall ist auf einen möglichst geringen U-Wert zu achten.

Bezüglich des Dämmstoffes, neben das Wärmedämmverbundsystem mit expandiertes oder extrudiertes Polystyrol (EPS o. XPS), kann eine hinterlüftete Fassade ausgeführt werden, mit Mineralwolle o. Zellulose.

Für den Blindstock gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben hochfesten Dämmstoffen, wie z.B. XPS oder Compacfoam, ist es auch möglich Kanthölzer aus verleimtem Holz als Rahmen einzusetzen. Der Holzrahmen wird außen am Mauerwerk verdübelt und eventuell mit Winkeln verstärkt.


Statik

Je nach Fenstergröße reicht eine Lagerung auf Holzklötzen im Eckbereich, bei größeren Fenstern ist eine durchgehende Lagerung unterhalb des Fensters notwendig. Eine Verdübelung mittels Winkeln, welche an Fensterrahmen und Fassade befestigt werden, ist für eine zusätzliche Lastabtragung der Druck bzw. Soglasten durch Wind sinnvoll.


Bauphysik

Die Anforderungen bezüglich Feuchte-, Wärme-, Schall- und Brandschutz müssen erfüllt werden, eine wärmebrückenarme Ausführung ist notwendig.

Die luftdichte Ebene ist innenseitig zu garantieren. Für die Außenwände erfüllt der Innenputz im Regelfall diese Aufgabe. Alternativ können luftdichte Bahnen aus Kunststoff oder Bitumen sowie Platten, wie zum Beispiel, Gipskarton benutzt werden. Beim Fensteraustausch muss ein lufdichter Anschluss an den Innenputz garantiert werden, zum Beispiel mit vlieskaschierten Klebebändern, Dichtbändern oder Dichtfolien.

Außenseitig wird eine Dichtfolie zwischen Außenwanddämmung und Putz angebracht (diffusionsoffen) und ebenfalls am Fensterrahmen, unterhalb des Außenfensterbrettes, verklebt. Zudem muss der Rahmen im Sturz- und Laibungbereich mit der Dämmung überdeckt werden.


Literatur

Manuel Moravec (2017) – Systematisierter Detailkatalog für schrittweise Sanierung von Einfamilienhäusern – Masterarbeit – Innsbruck

VOR- UND NACHTEILE DER LÖSUNG

Vorteile:

  • Optimale Erhaltung von denkmalgeschützten Außenfassaden

Nachteile:

  • Nur in Ausnahmefällen zur Anwendung