FENSTER DETAIL D: zuerst Fensteraustausch mittels eines Auflagers aus Compactfoam, dann Außenwanddämmung (Fenster wird versetzt)
Beteiligte Gewerke: Fensterbauer, Maler, Maurer, Spengler, TrockenbaumonteurBestand:
- Das Fenster entspricht nicht den Anforderungen einer luft-, wind- und schlagregendichten Ausführung
Vorarbeiten:
- Bestehendes Fenster entfernen; Anschlussfuge reinigen;
Fenstertausch
1. Schritt: Fenstertausch:
- Fensterstock an der Stelle des alten Fensters einrichten; Kompriband zw. Fensterstock u. Mauerwerk kleben u. Fensterstock verschrauben
- Fensterstock luftdicht an den Innenputz anschließen: Anschlussfugen zw. Fensterstock u. Innenwand abdichten
- Fensterstock winddicht an den Außen- putz anschließen: Anschlussfugen zw. Fensterstock u. Außenwand abdichten
- Äußere Fensterbank wiedereinbauen
- 1001 Außenputz
- 1204 Regenschutzverblechung
- 456 CompactFoam
- 607 Innere Fensterbank
- 608 Äußere Fensterbank
- 914 vorkomprimiertes Dichtband
Aufbringen WDVS und Versetzen des Fensters
2. Schritt: Aufbringen WDVS und Versetzen des Fensters:
- Fenster ausbauen; Fensterbänke entfernen; unteren Laibungsputz abschlagen; Auflager aus Compactfoam einrichten u. verschrauben
- Fensterstock auf Compactfoam ausrichten; Kompriband außen auf Fensterstock kleben; Fensterstock mit Compactfoam u. seitlich mit Winkeln am Mauerwerk verschrauben
- Außendämmung anbringen
- Fensterstock luftdicht an den Innenputz anschließen: Anschlussfugen zw. Fensterstock u. Innenwand abdichten; Innenputz im Laibungsbereich vervollständigen
- Fensterstock winddicht an den Außenputz anschließen: Außenfassade verputzen; Anschlussfugen zw. Fensterstock u. Außenwand abdichten
- neue Fensterbänke einbauen
- 1001 Außenputz
- 1204 Regenschutzverblechung
- 456 CompactFoam
- 607 Innere Fensterbank
- 608 Äußere Fensterbank
- 914 vorkomprimiertes Dichtband
Materialien
Die Fenster können aus Holz, Aluminium und Kunststoff oder Kombinationen aus diesen Materialien sein. Je schmäler der Rahmen ist, desto energetisch besser ist das Fenster. Die Gründe dafür sind, dass der Rahmen einen schlechteren U-Wert als die Verglasung hat und dass die solaren Gewinne vom Glasanteil abhängen. Im Regelfall ist die Verglasung mit einer 3fach-Wärmeschutz-Verglasung vorgesehen. Um das Wärmeverhalten zu verbessern, werden Beschichtungen der Scheiben und spezielle Gasfüllungen der Scheibenzwischenräume verwendet. In jedem Fall ist auf einen möglichst geringen U-Wert zu achten.
Bezüglich des Dämmstoffes, neben das Wärmedämmverbundsystem mit expandiertes oder extrudiertes Polystyrol (EPS o. XPS), kann eine hinterlüftete Fassade ausgeführt werden, mit Mineralwolle o. Zellulose.
Für den Blindstock gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben hochfesten Dämmstoffen, wie z.B. XPS oder Compacfoam, ist es auch möglich Kanthölzer aus verleimtem Holz als Rahmen einzusetzen. Der Holzrahmen wird außen am Mauerwerk verdübelt und eventuell mit Winkeln verstärkt.
Statik
Je nach Fenstergröße reicht eine Lagerung auf Holzklötzen im Eckbereich, bei größeren Fenstern ist eine durchgehende Lagerung unterhalb des Fensters notwendig. Eine Verdübelung mittels Winkeln, welche an Fensterrahmen und Fassade befestigt werden, ist für eine zusätzliche Lastabtragung der Druck bzw. Soglasten durch Wind sinnvoll.
Bauphysik
Die Anforderungen bezüglich Feuchte-, Wärme-, Schall- und Brandschutz müssen erfüllt werden, eine wärmebrückenarme Ausführung ist notwendig.
Die luftdichte Ebene ist innenseitig zu garantieren. Für die Außenwände erfüllt der Innenputz im Regelfall diese Aufgabe. Alternativ können luftdichte Bahnen aus Kunststoff oder Bitumen sowie Platten, wie zum Beispiel, Gipskarton benutzt werden. Beim Fensteraustausch muss ein lufdichter Anschluss an den Innenputz garantiert werden, zum Beispiel mit vlieskaschierten Klebebändern, Dichtbändern oder Dichtfolien.
Außenseitig wird eine Dichtfolie zwischen Außenwanddämmung und Putz angebracht (diffusionsoffen) und ebenfalls am Fensterrahmen, unterhalb des Außenfensterbrettes, verklebt. Zudem muss der Rahmen im Sturz- und Laibungbereich mit der Dämmung überdeckt werden.
Literatur
Manuel Moravec (2017) – Systematisierter Detailkatalog für schrittweise Sanierung von Einfamilienhäusern – Masterarbeit – Innsbruck
VOR- UND NACHTEILE DER LÖSUNG
Vorteile:
- Fensteraustausch im ersten Schritt kann schnell und mit geringem Arbeitsaufwand durchgeführt werden
- Endzustand mit geringen Wärmebrücken
Nachteile:
- Erhöhter Arbeitsaufwand für Endzustand
- Oberer Anschluss im Zwischenzustand wärmetechnisch nicht optimal