18b Dach Unter+Zwischensparren mit AW innen

Beteiligte Gewerke: Maler, Trockenbaumonteur, Zimmerer
(Abb. 1: Bestand & Vorarbeiten)

Bestand

  • Die Dachdeckung ist noch vollständig intakt
  • Die winddichte und die wasserführende Ebene ist voll funktionstüchtig
  • Der Dachraum soll ausgebaut werden
  • Die bestehende (Zwischensparren-) Dämmung hat nur eine geringe Dicke
  • Von einer geschlossenen luftdichten Ebene kann nicht mit Sicherheit ausgegangen werden

Vorarbeiten

  • Abriss der bestehenden Innenverkleidung samt evtl. vorhandener Dämmung
  • Freilegung der Fußpfetten und des Ortgangbereichs und Prüfung des ordnungsgemäßen Anschluss der winddichten Ebene
01

Dämmung Dach
Dämmebene:
Unter- & Zwischensparren

1. Dachdämmung

  • Vollständige Ausdämmung des Ortgangbereichs über der Mauerkrone.
  • Einbringen der Zwischensparrendämmung
  • Montage der Untersparrendämmung und der Unterkonstruktion für die neue Innenverkleidung
  • Verlegung der luftdichten Ebene und luftdichter Anschluss an den Innenputz
  • Falls kein Innenputz vorhanden ist, luftdichte Ebene an die oberste Geschossdecke (Rohdecke, nicht Estrich) anschließen
  • Montage der Innenverkleidung
Legende
  • 1004 GK-Platte
  • 204 Unterkonstruktion
  • 418 Zwischensparrendämmung
  • 424 Innendämmung: Verbundplatte
  • 426 Untersparrendämmung
  • 906 luftdichte Ebene
02

Dämmung Außenwand
Dämmebene:
Innenseite

2. Innendämmung der Außenwand

  • Anbringen der Innendämmung
  • Anschluss der ludtdichten Ebene an die luftdichte Ebene der Dachkonstruktion
  • Fugen verspachteln
Legende
  • 1004 GK-Platte
  • 204 Unterkonstruktion
  • 418 Zwischensparrendämmung
  • 424 Innendämmung: Verbundplatte
  • 426 Untersparrendämmung
  • 906 luftdichte Ebene

Dach

mögliche Dämmstärken:

typisch
18 – 22 cm
zukunftsweisend
22 – 30 cm

Wand

mögliche Dämmstärken:

typisch
4 – 10 cm

mit Berechnung durch Planer:

zukunftsweisend
10 – 16 cm

Generelle Ausführungshinweise

Wenn die Verlegung neuer Leitungen für die Elektroinstallation im Zuge des Dachausbaus geplant ist, sollte unterhalb der luftdichten Ebene eine zusätzliche Installationsebene vorgesehen werden.
Zur leichteren Befestigung von Installationen wie z.B. Deckenleuchten empfielt es sich, die Lage der Unterkonstruktion während des Bauablaufs zu dokumentieren, oder bereits vorab entsprechende Befestigungspunkte einzuplanen.


Materialien

Bei der Unter- und Zwischensparrendämmung kommen weichere Dämmstoffmatten für eine flexible Einpassung in die Zwischenräume zum Einsatz, wie z.B. Mineralwolle (MW) oder Holzweichfaser (WF).
Für die Innenwanddämmung können ausserdem Kalziumsilikatplatten oder andere kappillaraktive Dämmsysteme verwendet werden.


Statik

Prüfen von Sparrenquerschnitt und Tragfähigkeit der Auflagerpunkte, Zustand der tragenden Dachkonstruktion, Berücksichtigung zukünftiger Lasten (Dachaufbau, Solar- und PV-Anlagen, Schnee- und Windlasten).


Bauphysik

Wenn Feuchtigkeit an den Wandinnenseiten erkennbar ist (z.B. duch Abplatzungen des Innenputz), sind weitere Untersuchungen durch einen Sachverständigen dringend anzuraten. Solange die Ursachen für die Feuchtigkeit nicht bekannt sind und vollständig beseitigt wurden, dürfen die betroffenen Flächen auf keinen Fall durch Folien oder Anstriche versiegelt werden. Ansonsten können Bauschäden oder sogar eine Verschlimmerung der Situation nicht ausgeschlossen werden.

Die luftdichte Ebene des Daches kann z.B. mit Spezialklebeband mit integriertem Putzgewebe an den Innenputz angeschlossen werden. Eine weitere , jedoch kompliziertere, Möglichkeit ist die Verwendung vorkomprimierter Dichtbänder mit Anpresslatte. Ist kein Innenputz vorhanden, z.B. aufgrund einer geplanten Trockenbauverkleidung, muss die luftdichte Ebene stattdessen auf dem Rohfußboden der obersten Geschossdecke verklebt werden.

Im zweiten Schritt verschiebt sich die luftdichte Ebene je nach gewähltem Dämmsystem ggf. nach innen. Sie ist daher mit besonderer Sorgfalt an die luftdichte Ebene der Dachkonstruktion anzuschließen.

Bei der Verwendung kappillaraktiver Dämmsysteme für die Innendämmung der Außenwand im zweiten Schritt kann die luftdichte Ebene der Wand je nach gewähltem System ggf. entfallen, die Herstellervorgaben sind dabei unbedingt einzuhalten. Die Rücktrocknung darf in diesem Fall durch Einbauten oder Möbel nicht behindert werden.


Schnittstellengewerke

Elektriker, Fensterbauer, Schreiner

Verklebung der luftdichten Ebene auf Mauerwerk an Ortgang und Traufe