08b Kellerdecke mit AW

Beteiligte Gewerke: Bauwerksabdichter, Gerüstbauer, Maler, Maurer, Trockenbaumonteur
(Abb. 1: Bestand)

Bestand

  • Die Kellewände und die Bodenplatte sind ungedämmt
  • Der Kellerraum soll nicht in die wärmedämmende Hülle integriert werden

Vorarbeiten für den 2. Schritt

  • Aushub des Erdreichs auf die erforderliche Tiefe
  • Begutachtung der bestehenden Kellerabdichtung durch einen Sachverständigen
01

Kellerdecke
Dämmebene:
Unterseite

1. Dämmung der Kellerdecke

  • Montage der Kellerdeckendämmung
  • Anbringen der vertikalen Begleitdämmung auf der Innenseite der Kellerwand bis min. 50 cm unter die Unterkante der Kellerdecke, insbesondere bei Stahlbetonwänden sollte sie noch weiter nach unten geführt werden
Legende
  • 1001 Außenputz
  • 1002 Innenputz
  • 1003 Sockelputz
  • 422 Dämmung Außenwand
  • 424 Innendämmung: Verbundplatte
  • 452 Perimeterdämmung
  • 911 Kellerabdichtung
  • 912 Noppenbahn
  • 914 vorkomprimiertes Dichtband
02

Außenwand & Sockel
Dämmebene:
Außenseite

2. Sockeldämmung & WDVS

  • Saubere Oberfläche herstellen, z.B. mit einem Grobputz
  • Aufbringen der Kellerabdichtung bis min. 30 cm über Geländeniveau. Vollflächig dicht verkleben.
  • Montage der Perimeterdämmung, die oberste Reihe sollte vollflächig verklebt werden.
  • Verputzen des Sockelbereichs
  • Anbringen der Noppenbahn zum Schutz der Dämmung vor mechanischer Beschädigung
  • Verfüllung der Baugrube
  • Dämmung der Außenwand mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
  • Wetterfester Anschluss des WDVS an die Sockeldämmung
Legende
  • 1001 Außenputz
  • 1002 Innenputz
  • 1003 Sockelputz
  • 422 Dämmung Außenwand
  • 424 Innendämmung: Verbundplatte
  • 452 Perimeterdämmung
  • 911 Kellerabdichtung
  • 912 Noppenbahn
  • 914 vorkomprimiertes Dichtband

Decke

mögliche Dämmstärken:

typisch
8 – 12 cm
zukunftsweisend
12 – 20 cm

Sockel

mögliche Dämmstärken:

typisch
12 – 20 cm
zukunftsweisend
20 – 30 cm

Außenwand

mögliche Dämmstärken:

typisch
16 – 20 cm
zukunftsweisend
20 – 30 cm

Generelle Ausführungshinweise

In Kellerräumen sollte eine lichte Raumhöhe von 2,10 Meter auf keinen Fall unterschritten werden, für die Nutzung als Wohnraum gelten höhere Anforderungen (s. Baurecht).

Der gesamte Aufbau der Sockeldämmung inklusive Abdichtung sollte zum Schutz vor Spritzwasser bis mindestens 30 cm über Geländeniveau geführt werden.

Die Perimeterdämmung sollte mindestens soweit nach unten wie die innenliegende Begleitdämmung ausgeführt werden.

Bei der Verfüllung der Baugrube ist darauf zu achten, dass sich kein Oberflächenwasser im Sockelbereich anstauen kann.


Materialien

Üblich sind WDVS aus expandiertem Polystyrol (EPS) und Mineralwolle (MW), für die Perimeterdämmung Platten aus extrudiertem Polystyrol (XPS) oder Polyurethan-Hartschaum (PUR).
Für die Dämmung der Kellerdecke und die Begleitdämmung können ausserdem Kalziumsilikatplatten oder andere kappillaraktive Dämmsysteme verwendet werden.


Statik

Bei der Dämmung des Sockelbereichs ist ein druckfester Dämmstoff zu wählen.

Je nach gewähltem System und den ermittelten Windlasten kann eine Verdübelung des WDVS im Mauerwerk erforderlich sein.


Bauphysik

Der gesamte Aufbau der Sockeldämmung inklusive Abdichtung sollte bis mindestens 30 cm über Geländeniveau geführt werden.

Beim Verkleben der Dämmplatten ist darauf zu achten, dass keine Hinterströmung der Dämmebene möglich ist. Dies wird im Regelfall durch eine vollflächige Verklebung oder einem umlaufenden Klebewulst gewährleistet.


Baurecht

Bei der Auswahl und Montage des WDVS sind die örtlichen Bestimmungen einzuhalten.

Für die Nutzung als Wohnraum bzw. Aufenthaltsraum gelten je nach Bundesland unterschiedliche Vorgaben hinsichtlich der lichten Mindestraumhöhe (2,20m bis 2,50m), der min. Fensterfläche, sowie zur Anzahl an Rettungswegen.


Schnittstellengewerke

Elektriker, Fensterbauer, Schreiner, Zimmerer