03a Keller AW mit AW

Beteiligte Gewerke: Bauwerksabdichter, Gerüstbauer, Maler, Maurer, Spengler
(Abb. 1: Bestand und Vorarbeiten)

Bestand

  • Die vertikale Abdichtung des Kellers soll erneuert werden
  • Der Sockelputz ist beschädigt und muss erneuert werden
  • An den Sockelbereich grenzende Wege oder Terassenflächen sollen erneuert werden
  • Die Dämmung der Außenwand ist zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen

Vorarbeiten

  • Aushub des Erdreichs auf die erforderliche Tiefe
  • Begutachtung der bestehenden Kellerabdichtung durch einen Sachverständigen
01

Sockeldämmung
Dämmebene:
Außenseite

1. Sockeldämmung

  • Saubere Oberfläche herstellen, z.B. mit einem Grobputz
  • Aufbringen der Kellerabdichtung bis min. 30 cm über Geländeniveau. Vollflächig dicht verkleben.
  • Montage der Perimeterdämmung, die oberste Reihe sollte vollflächig verklebt werden
  • Verputzen des Sockelbereichs und Befestigung der Regenschutzverblechung
  • Anbringen der Noppenbahn zum Schutz der Dämmung vor mechanischer Beschädigung
  • Verfüllung der Baugrube
Legende
  • 1001 Außenputz
  • 1003 Sockelputz
  • 1204 Regenschutzverblechung
  • 422 Dämmung Außenwand
  • 452 Perimeterdämmung
  • 911 Kellerabdichtung
  • 912 Noppenbahn
  • 914 vorkomprimiertes Dichtband
02

Dämmung Außenwand
Dämmebene:
Außenseite

2. Wanddämmung

  • Demontage der Regenschutzverblechung
  • Dämmung der Außenwand mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
  • Wetterfester Anschluss des WDVS an die Sockeldämmung
Legende
  • 1001 Außenputz
  • 1003 Sockelputz
  • 1204 Regenschutzverblechung
  • 422 Dämmung Außenwand
  • 452 Perimeterdämmung
  • 911 Kellerabdichtung
  • 912 Noppenbahn
  • 914 vorkomprimiertes Dichtband

Sockel

mögliche Dämmstärken:

typisch
12 – 20 cm
zukunftsweisend
20 – 30 cm

Außenwand

mögliche Dämmstärken:

typisch
16 – 20 cm
zukunftsweisend
20 – 30 cm

Generelle Ausführungshinweise

Je nach Zustand der bestehenden Kellerabdichtung kann es notwendig sein, die Abdichtung bis zur Bodenplatte des Kellers zu erneuern. Dabei sollte auch die Perimeterdämmung mit Noppenbahn soweit wie möglich nach unten gezogen werden.

Bei der Verfüllung der Baugrube ist darauf zu achten, dass sich kein Oberflächenwasser im Sockelbereich anstauen kann.


Materialien

Üblich sind WDVS aus expandiertem Polystyrol (EPS) und Mineralwolle (MW), für die Perimeterdämmung Platten aus extrudiertem Polystyrol (XPS) oder Polyurethan-Hartschaum (PUR).


Statik

Bei der Dämmung des Sockelbereichs ist ein druckfester Dämmstoff zu wählen.

Je nach gewähltem System und den ermittelten Windlasten kann eine Verdübelung der Dämmebene im Mauerwerk erforderlich sein.


Bauphysik

Vorab sollte untersucht werden, ob im Keller aufsteigende Feuchtigkeit oder aufsteigende Salze erkennbar sind, z.B. duch Abplatzungen des Innenputz. In diesem Fall muss vor der Durchführung der Sanierungsmaßnahme die Ursache dafür durch einen Sachverständigen geklärt werden. Die vorgeschlagene Maßnahme darf nur bei einer geringen Belastung durch aufsteigende Feuchtigkeit durchgeführt werden.

Der gesamte Aufbau der Sockeldämmung inklusive Abdichtung sollte bis mindestens 30 cm über Geländeniveau geführt werden.

Beim Verkleben der Platten ist darauf zu achten, dass keine Hinterströmung der Dämmebene möglich ist. Dies wird im Regelfall durch eine vollflächige Verklebung oder einem umlaufenden Klebewulst gewährleistet.


Baurecht

Bei der Auswahl und Montage des WDVS sind die örtlichen Bestimmungen einzuhalten.


Schnittstellengewerke

Elektriker, Fensterbauer, Schreiner, Zimmerer

Zusätzliche Dämmung der Kellerdecke

Wenn nicht die gesamte Kelleraußenwand gedämmt werden kann und der Keller nicht in die wärmedämmende Hülle integriert werden soll, ist es sinnvoll, zusätzlich auch die Kellerdecke von unten zu dämmen. In diesem Fall sollte an der Innenseite der Kelleraußenwand zusätzlich eine Begleitdämmung angebracht werden.

Diese Variante ist hier dargestellt:
Dämmung Kellerdecke & Außenwand mit Sockel