01a Bodenplatte mit Keller AW

Beteiligte Gewerke: Bodenleger, Estrichleger, Maler, Maurer
(Abb. 1: Bestand und Vorarbeiten)

Bestand

  • Der Kellerraum soll ausgebaut und in die wärmedämmende Hülle integriert werden
  • Keine Dämmung des Kellerboden vorhanden

Vorarbeiten

  • Abbrechen des bestehenden Bodenbelags sowie des Estrichs
  • Die Oberflächen müssen für die folgenden Schritte sauber und trocken sein
01

Dämmung Kellerboden
Dämmebene:
Innenseite

1. Dämmung Kellerboden

  • Abdichtung von Bodenplatte und Außenwand
  • Dämmung der Bodenplatte
  • Luftdichte Ebene auf der Dämmung verlegen, sorgfältig abdichten und an die umliegenden (Außen-) Wände anschließen
  • Trittschalldämmung als Auflage für den Estrich verlegen
  • Zur Reduzierung der Wärmebrücke „Estrich an Außenwand“ kann ein Streifen mit druckfester Dämmung verwendet werden
  • Verlegung des Estrichs auf Trennschicht mit Randdämmstreifen
  • Fußbodenaufbau nach Trocknung des Estrichs
  • Überdeckung der durch die Wärmebrückendämmung entstandenen Fuge mit einer temporären Fußbodenleiste
Legende
  • 1002 Innenputz
  • 1300 Bodenbelag
  • 410 Weiche Dämmung
  • 417 Trittschalldämmung
  • 423 Dämmung Keller
  • 450 Harte Dämmung
  • 803 Estrich
  • 906 luftdichte Ebene
  • 913 Randdämmstreifen
  • 914 vorkomprimiertes Dichtband
02

Dämmung Kelleraußenwand
Dämmebene:
Innenseite

2. Innendämmung der Kelleraußenwand

  • Anbringen der Innendämmung
  • Anschluss der luftdichten Ebene an die im 1. Schritt verlegte luftdichte Ebene
  • Fugen mit einem vorkomprimierten Dichtungsband verschließen
Legende
  • 1002 Innenputz
  • 1300 Bodenbelag
  • 410 Weiche Dämmung
  • 417 Trittschalldämmung
  • 423 Dämmung Keller
  • 450 Harte Dämmung
  • 803 Estrich
  • 906 luftdichte Ebene
  • 913 Randdämmstreifen
  • 914 vorkomprimiertes Dichtband

Bodenplatte

mögliche Dämmstärken:

typisch
7 – 12 cm
zukunftsweisend
12 – 20 cm

Kellerwand

mögliche Dämmstärken:

typisch
8 – 12 cm
zukunftsweisend
12 – 20 cm

Generelle Ausführungshinweise

Bei entsprechenden Dämmstärken kann ein Versetzen der Türstürze nach oben und die Erneuerung der Türen sowie der Türzargen erforderlich sein.

Die Raumhöhe sollte idealerweise groß genug sein, um eine höhere Dämmstärke gegenüber dem Bestand zu realisieren.

In Kellerräumen sollte eine lichte Raumhöhe von 2,10 Meter auf keinen Fall unterschritten werden, für die Nutzung als Wohnraum gelten höhere Anforderungen (s. Baurecht).

Die Kellerabdichtung muss für die vorgeschlagenen Maßnahmen vollständig intakt sein (s. Bauphysik).


Materialien

Übliche Dämmstoffe sind Platten aus expandiertem Polystyrol (EPS) und Mineralwolle (MW), für die Trittschalldämmung extrudiertes Polystyrol (XPS) oder Holzfaser.
Für die Innenwanddämmung können ausserdem Kalziumsilikatplatten oder andere kappillaraktive Dämmsysteme verwendet werden.


Statik

Bei der Dämmung der Bodenplatte ist ein druckfester Dämmstoff zu wählen.


Bauphysik

Wenn Feuchtigkeit an den Wänden, oder nach den Vorarbeiten auf der Bodenplatte erkennbar ist, sind weitere Untersuchungen durch einen Sachverständigen dringend anzuraten. Solange die Ursachen für die Feuchtigkeit nicht bekannt sind und vollständig beseitigt wurden, dürfen die betroffenen Flächen auf keinen Fall durch Folien oder Anstriche versiegelt werden. Ansonsten können Bauschäden oder sogar eine Verschlimmerung der Situation nicht ausgeschlossen werden.

Bei der Verwendung kappillaraktiver Dämmsysteme für die Innendämmung der Außenwand kann die luftdichte Ebene der Wand je nach gewähltem System ggf. entfallen, die Herstellervorgaben sind dabei unbedingt einzuhalten. Die luftdichte Ebene des Bodens entfällt dadurch jedoch nicht.


Baurecht

Für die Nutzung als Wohnraum bzw. Aufenthaltsraum gelten je nach Bundesland unterschiedliche Vorgaben hinsichtlich der lichten Mindestraumhöhe (2,20m bis 2,50m), der min. Fensterfläche, sowie zur Anzahl an Rettungswegen.


Schnittstellengewerke

Bauwerksabdichter, Elektriker, Fliesenleger, Installateur, Schreiner, Trockenbaumonteur

Ausführungsvariante für größere Dämmstärken

Schritt 1:
Anstatt die Wärmebrücke in diesem Schritt mit einem Streifen druckfester Dämmung zu minimieren, wird stattdessen ein Platzhalter (z.B. eine Holzleiste) eingelegt, so dass ein Abstand zwischen Estrich und Außenwand gewährleistet ist. Dieser Platzhalter sollte dieselbe Stärke wie der für den nächsten Schtitt vorgesehene Wandaufbau haben.

Schritt 2:
Zu dem Zeitpunkt an dem die Wand gedämmt werden soll, wird der Platzhalter wieder entfernt.
Die Wanddämmung kann in diesem Schritt dann durchgängig bis auf die Dämmung des Kellerbodens verlegt werden.